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Die verschiedenen Schichten des Pflanzenwuchses vom Waldboden
bis in die Krone der Bäume geben allen möglichen Tieren Wohnung
und Nahrung. In den Baumstämmen nisten Höhlenbrüter wie
die Spechte, in den Baumkronen Krähen, Raubvögel, mitunter sogar
noch der Reiher. Alle Schichten sind mit Insekten verschiedenster
Art belebt. Sie nähren sich von den Wurzeln, von Holz und Rinde (Borkenkäfer),
Knospen, Blättern, Blüten und Früchten und können dadurch
aber auch zu gefährlichen Schädlingen des Waldes werden.
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Häufig in unseren Wäldern vorkommende Bäume
sind z.B. die Buche und die Eiche. Von Buchenblättern leben viele
Tiere: blattminierende Schmetterlingsraupen, Rüsselkäfer, Blattläuse,
Zikaden und Milben. Sie dienen wieder Spinnen, Florfliegen, Marienkäfern
und Schwebfliegen als Nahrung, und diese sind die Opfer von Meisen und
anderen kleinen Vögeln. Von den Bucheckern ernähren sich z.B.
Eichhörnchen, Waldmäuse, Eichelhäher, Krähen, Fasane,
Waldtauben, Kohlmeisen sowie Buch- und Bergfinken. Eichenblätter sind
das wichtigste Futter für verschiedene Insektenlarven.
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Eine besondere Rolle spielt der grüne Eichenwickler (Tortrix viridana). Das Weibchen legt im Laufe des Sommers viele Eier auf die rauhe Borke der oberen Eichenäste; dort überdauern sie den Winter. Erst im nächsten Mai schlüpfen die Raupen und fressen die jungen Blättchen. | ||
Hoch oben in der Krone bauen Eichhörnchen ihr Nest aus belaubten Eichenzweigen. Sie fressen im Herbst und Winter Eicheln. Im Sommer reißen sie auch zuweilen die Rinde von jungen Ästen und fressen sie. Eichhörnchen ernähren sich außerdem von Knospen, Pilzen, Vogeleiern, Nestjungen und Insekten. |
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Käfer legen ihre Larven gut versteckt unter der Rinde des Baumes ab, um sie vor Vögeln, Reptilien und anderen Insektenvertilgern zu schützen, da die oft weichhäutigen und zarten Larven ein ausgezeichnetes Futter darstellen. | ||
Die wahrscheinlich bekannteste Art dieser die Bäume
als Lebensraum nutzenden Käfer ist der Borkenkäfer. Es
gibt bei uns etwa 120 Borkenkäferarten, von denen sehr viele Waldschädlinge
sind, jedoch wird manchmal übersehen, daß es sich eigentlich
nur um Sekundärschädlinge handelt. Sie befallen normalerweise
altersschwache Bäume, beschädigte oder erkrankte Stämme,
wo sie sich dann im Phloem (im Siebteil) oder , je nach Art, im Xylem (im
Holzteil) der Bäume einnisten, und dort ihre Larven ablegen. Dadurch
entstehen komplizierte, für jede Art charakteristische Fraßbilder.
Der Borkenkäfer kann einen gesunden Baum nicht gefährden, da
er bald im Harzfluß ersticken würde.
Wenn es trotzdem zu Borkenkäferkalamitäten gekommen ist, dann deshalb, weil man dem Borkenkäfer gestattet, sich ungehindert zu vermehren. Das geschieht, wenn durch Windbruch größere Areale kranker oder anbrüchiger Bäume entstehen: Gelingt es nicht, den Sturm - oder Schneeschaden schnell zu beseitigen, dann kann sich der Borkenkäfer derart vermehren, daß er bald keine Brutbäume mehr findet. Er befällt dann nicht nur auf dem Boden liegende Stämme, Äste und Zweige und stehengebliebene Stubben, sondern kann zu Hunderten und Tausenden auch über gesunde Bäume herfallen. Wenn aber große Käferscharen den gesunden Stamm attackieren, dann ist dieser nicht mehr in der Lage, die vielen Bohrlöcher mit Harz zu stopfen. Der Baum erliegt dem Großangriff, auch wenn viele Käfer dafür ihr Leben lassen müssen. Unter normalen Verhältnissen, wenn man es nicht zu Massenvermehrungen kommen läßt, vermögen Erzwespen, parasitische Milben, Spechte und Meisen, Raubkäfer und Pilze die Borkenkäfer in Schach zu halten. |
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Doch nicht nur Schädlinge gehören zu den Bewohnern des Baumes. Auch Spechte sind typische Bewohner von Bäumen. Sie zimmern sich mit Hilfe ihres Schnabels eine geräumige Nisthöhle in alte Bäume. Den größten Teil ihrer Nahrung - Larven und Insekten - hacken Spechte aus Baumrinde oder vermodertem Holz heraus. Sie verfüttern wie viele ihrer Artgenossen fast ausschließlich diese an ihre Jungen. | ||
Ein anderer Insektenvertilger ist der Baumläufer (Certhia). Auf der Suche nach Insekten, ihren Larven und Eiern läuft dieser Vogel an den Bäumen hinauf und um die Stämme herum. Mit seinem langen, gebogenen Schnabel pickt er die Beute aus Spalten und Ritzen. |
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Der Baummarder frißt außer Insekten
noch viele kleine Säugetiere sowie kleine Vögel und Vogeleier.
Er zieht seine Jungen vorzugsweise in Baumhöhlen groß.
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Fragen und Kommentare bitte als E-mail an: hjgroenert@uni-koblenz.de